Möwen bringen Unglück oder Urlaubsfreuden in Schwarz-Weiß, Vol. 3.4

Mittwoch, 27.07.11 bis Freitag, 30.07.11

Die nächsten Tage bleibt Katze Schwarz gut sichtbar in der Nähe und widmet sich ganz der Kleintierjagd. Zumindest eine Eidechse haucht ihr Leben aus und wird von der Menschentochter feierlich beerdigt, eine weitere büßt zwar nicht ihr Leben, aber doch ihren Schwanz ein. Dem Echsen-Körperteil folgen noch zahlreiche Grashüpfer, Schmetterlinge und Fliegen, die allesamt halbtot ins Haus geschleppt werden, um dort angemessen präsentiert zu werden. Katze Weiß macht sich nicht die Mühe, Beute herein zu schleppen, sondern frisst gleich im Gras, was sie fängt. Irgendwas an dem Tamtam der Katze Schwarz scheint jedoch ihre Aufmerksamkeit geweckt zu haben, denn am Donnerstag stürzt das weiße Katzentier plötzlich höchst eilig in den Wintergarten.
Körperhaltung und kätzisches Gebaren sprechen eine deutliche Sprache: Katze Weiß hat den Fang gemacht! Unter großem Gemaunze wird die Beute ausgespuckt.
 Gespannt beugen wir uns vor. Was mag das Katzentier so Spannendes erbeutet haben, dass sie es uns unbedingt zeigen muss?

Drei Grashalme liegen unschuldig auf dem Teppich.

Katze Weiß guckt.
Wir gucken.
Irgendwann wird Katze Weiß klar, dass der wesentliche Teil ihrer Beute unterwegs verloren gegangen ist.
Also frisst sie das Gras und geht wieder. Haltung bewahren ist das A und O einer echten Diva …

Schon am Freitag gelingt es Katze Weiß, diese böse Scharte auszuglätten. Wieder stürzt sie mit großem Tamtam in den Wintergarten. Katze Weiß trägt eindeutig etwas Graues im Maul. Sogar Katze Schwarz kommt herbei und guckt.
Katze Weiß präsentiert uns ihre Beute:
eine Möwenfeder.

Noch während wir uns verblüfft anschauen – was kann an einer Möwenfeder bloß so Aufregendes sein – stürzt sich Katze Schwarz auf die Feder. Katze Weiß versucht, ihre Beute zu verteidigen, doch das schwarze Katzentier ist schneller, schnappt sich das Teil und verschwindet. Katze Weiß stürzt hinterher.
Katze Schwarz knurrt böse und ist nicht gewillt, die Feder wieder herzugeben. Katze Weiß gibt fauchend Kontra.

Das blöde Tier lässt sich von Katze Weiß jeden Futternapf leerfressen und nun will sie sich wegen einer Feder, die sie nicht mal selbst erbeutet hat, ernsthaft mit Katze Weiß prügeln?!?
Nichts da, denke ich mir und schaffe es, Katze Schwarz die Feder abzunehmen, ohne selbst angefallen zu werden. Weg damit!

Den Rest des Abends sitzen die beiden schmollend auf dem Sofa.

Sie sind böse. 
Aber nicht aufeinander. 
Nein – auf mich!

Versteh‘ einer die Katzen …

3 Antworten auf „Möwen bringen Unglück oder Urlaubsfreuden in Schwarz-Weiß, Vol. 3.4“

  1. Oh Mann, gleich am nächsten Tag hätte ich draussen nach mindestens 2 Möwenfedern gesucht… 😉

    Wenn ich Moritz gelegentlich noch lebende Beute abjagen kann, lobe ich ihn immer überschwänglich, als hätte er gerade ganz wesentlich zum Haushaltseinkommen beigetragen – und dann gibt es ein Leckerchen zum Trost. Damit habe ich ihn noch immer milde gestimmt…
    Nicki läßt sich nichts abjagen, die ist viel zu clever.

    LG Christina

  2. Hihi, den Gesichtsausdruck von Katze Weiß, als sie über ihren Grashalmen steht, kann ich mir nur zu gut vorstellen. 😀

    Aber ich weiß nicht, warum du das Verhalten deiner beiden Samtpfoten nicht verstehen kannst: Endlich hat man mal eine Beute, um die sich der Kampf lohnt und schon muss sich dieser lästige Mensch einmische. *tststs* Natürlich muss danach geschmollt werden! ;D

    Ich hoffe nur, dass die beiden während des Urlaubs weitere schöne Fundstücke gemacht haben. Auf jeden Fall klingt es, als ob der Urlaub wieder für alle Beteiligten (von den kleinen Panikattacken mal abgesehen) ein Vergnügen war. 🙂

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