Die Sonne scheint und es ist angenehm warm.
Die Menschenfrau sitzt lesend auf der Terrasse.
Katze Schwarz hat sich in den Schatten unterm Auto verkrochen und beobachtet Schmetterlinge.
Katze Weiß hingegen hat ihre Liebe zum nicht mehr ganz so weißen Flokati entdeckt. Rücklings robbt sie sich quer über den Teppich und verdreht dabei genießerisch die Augen. Offenbar riecht der Flokati unwiderstehlich. In Anbetracht der Tatsache, dass auch durchgeschwitze T-Shirts, getragene Socken und müffelnde Turnschuhe geruchlich unwiderstehlich auf Katze Weiß wirken, möchte die Menschenfrau lieber nicht wissen, was sich sonst noch alles durch den Flokati gerobbt hat. Sie sinkt tiefer in den Liegestuhl und widmet sich ihrem Krimi.
Ein friedlicher Ferientag.
Irgendwann spricht der Menschenmann ahnungslos den folgenschweren Satz in die Stille:
„Schatz, wo ist denn eigentlich die Weiße?“
Ein Blick ins Wohnzimmer. Der Flokati liegt etwas derangiert, aber einsam und verlassen vor dem Sofa. Keine Katze weit und breit, weder weiß noch schwarz.
Schlechtes Zeichen.
Vermutlich hat sich Katze Weiß wieder an Katze Schwarz dran gehängt und die beiden treiben sich jetzt irgendwo im hüfthohen Gras herum. Großartig.
Also raus, Katze Schwarz rufen.
Und sofort offenbart sich das große Übel:
Katze Schwarz kommt freudig von ihrem Platz unter dem Auto hervor und begrüßt die Menschfrau gurrend.
Katze Weiß folgt etwas später.
Aus der selben Richtung. Farblich ähnelt sie allerdings eher dem nicht mehr ganz so weißen Flokati.
Was uns dann unweigerlich eine Viertelstunde später zur Urlaubserkenntnis Nr. 2 führte:
Motorenöl lässt sich nur schwer mit Spüli aus Katzenfell waschen.
Und Katze Weiß ist eine Wiedergeburt. Automechaniker war sie offenbar auch schon mal.