Der Schwingdeckeleimer, die Katze und ich

Katze Schwarz fühlt sich gut unterhalten, das ist offensichtlich. Mit großen runden Augen verfolgt sie konzentriert, wie Katze Weiß sich abmüht. Die schiebt eifrig schleckend ein Schälchen Katzenfutter durch die Küche. Schlurf, schleck, schlurf, schleck – nichts kann sie in ihrem Treiben stören, nicht einmal der Fuß der Menschenfrau, an dem das leere und mittlerweile buchstäblich blank geschleckte Aluteil einen ungeplanten Halt einlegt. Zufrieden setzt sich Katze Weiß, blinzelt zweimal dem Stirnrunzeln der Menschenfrau entgegegen, und macht sich wieder auf, das nächste Schälchen sauber zu putzen. Fleissiges Katzentier. Katze Schwarz stubst derweil interessiert an der verlassenen Futterschale herum. Ein Blick zur Tonne in der Ecke verrät die Quelle des mitternächtlichen Snack: der Deckel hängt schief und der Inhalt – Verpackungsmüll – ist geplündert. Es ist offensichtlich und lässt sich wirklich nicht länger leugnen: Katze Weiß hat ihre kriminelle Energie von Schubladen auf Mülleimer verlagert. Jetzt, zu nächtlicher Stunde vom Schlurfschlecken der Katze aus den Träumen gerissen, erscheinen der Menschenfrau vollgehaarte Socken und an unerwartet offenstehenden Schubladen angestoßene Zehen unglaublich reizvoll. Katze Schwarz hingegen bevorzugt die Mülleimerplünderungen. Noch immer verfolgt sie das weiße Katzenwuseln fasziniert. Die Schwanzspitze zuckt. Mit einem kraftvollen Sprung setzt sie Katze Weiß nach, beißt ihr ins Ohr und verschwindet im Dunkeln, verfolgt von der empörten Katze Weiß.
Die Menschenfrau sammelt die Futterschälchen ein, richtet den Deckel und verflucht den Erfinder des Schwingdeckeleimers. Der hatte ganz sicher keine Katze.

3 Antworten auf „Der Schwingdeckeleimer, die Katze und ich“

  1. Ein Schwingdeckelmülleimer? Ihr habt tatsächlich einen Schwingdeckelmülleimer in einem Katzenhaushalt?! *g* Es ist ein Wunder, dass Katze Weiß erst so spät dahinterkam, was man alles damit machen kann. 😀 Immerhin sorgend die Samtpfoten so dafür, dass das Leben nicht langweilig wird – auch wenn der Schlaf manchmal zu kurz kommt. 😉

  2. Hehe… die Dinger haben aber auch Vorteile – in einer Mini-Version eines Schwingdeckelmülleimers habe ich letztes Jahr eine Maus gefangen! Das heißt, sie hat sich selbst gefangen. Im Kosmetikeimerchen auf der Badewannenablage… Weiß die katz, wie sie da hineingeraten ist.

  3. Upps – was für eine nette Überraschung … Wir fangen hier zum Glück immer nur dicke Katzen 😀 Mittlerweile haben wir den Deckel umgedreht auf dem Eimer (also mit der Wölbung nach innen), mit der Konsequenz, dass Katze Weiß nun da drin schläft -.-

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