Ich weiß nicht, wie es euch so ging, aber ich komme mir vor, als sei ich mit Scheuklappen durch das Jahr gerast ohne nach links oder rechts zu schauen. Und ohne so recht vom Fleck weg zu kommen, wenn wir schon dabei sind. Dieses Jahr wollte ich unbedingt wieder mehr bloggen und vor allem auch wieder mehr Zeit damit verbringen, in anderen Blogs zu stöbern und vernachlässigte Blogs wieder regelmäßiger zu lesen. Hat nicht wirklich gut geklappt, aus den verschiedensten Gründen. Einer davon ist sicherlich, dass ich beruflich immer noch ziemlich eingespannt bin und abends oft einfach zu lustlos war, um noch groß irgendwas zu machen, was mich auch nur im entferntesten von der Couch hätte weggebracht. Nicht mal viel gelesen habe ich, es fehlt an der Konzentration.
2019 lässt sich was mich betrifft schnell zusammenfassen: anstrengend und unbefriedigend. Ich bin permanent erschöpft, habe aber nicht das Gefühl, dass mich die vielen Dinge, mit denen ich mich da täglich im Büro herumschlage, wirklich voran bringen. Klar, die beruflichen Projekte nehmen Gestalt an, aber es ist derzeit so viel zu tun, dass mir schlicht der Spaß daran abhanden gekommen ist. Und es fehlt der Ausgleich.
Daher also jetzt Bloggen im Advent – als Versuch, wieder etwas mehr Ruhe in das Hamsterrad zu bringen und die Scheuklappen abzulegen. Zeit zu finden, wieder mehr nach rechts und links zu blicken, Neues zu entdecken und Altes wiederzufinden. Eine gute Hilfe wird mir dabei hoffentlich der Adventskalender sein – es ist nämlich ein Tee-Kalender, und so kann ich jeden Tag einen neuen Tee genießen. Heute gab es einen lieblichen Grüntee mit Gewürzen und leichter Fruchtnote – sehr lecker! Gelesen habe ich tatsächlich nichts, außer hier und da im Internet zu stöbern, aber den Nachmittag haben wir mit Uno und dem Kartenspiel LAMA verbracht – ein eher kurzes, aber unterhaltsames Spiel, das sogar Raum für gewisses Taktieren bietet, und bei dem ich gnadenlos jede Partie verloren habe. So kann der Advent gern bleiben – gemütlich!
Ach, das klingt scheußlich! Stress bei der Arbeit geht ja noch, wenn man am Ende des Tages immerhin das Gefühl hat, man hätte viel geschafft und Dinge in Bewegung gesetzt. Aber wenn man unbefriedigt aus dem Büro geht, dann macht das doch alles keinen Spaß! Ich hoffe sehr für dich, dass sich das spätestens im kommenden Jahr wieder ändert.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass man in solchen Phasen privat Dinge findet, die einem Freude bereiten und einen Ausgleich bieten, auch wenn das schwierig ist, wenn die Kraft nur noch zum Rumgammeln auf dem Sofa reicht. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du wieder mehr bloggen magst, und vielleicht sogar wieder mal zum Buch greifen magst. 🙂
Liebe Konstanze, vielen Dank für deine lieben Worte! Ich arbeite dran; für das nächste Jahr habe ich mir einen Kalender besorgt, in dem ich konsequent „Sofa-Termine“ eintragen werde, um nicht immer an der falschen Stelle vermeintlich Zeit einzusparen. Mein Notizbuch ist voll mit Dingen, die ich noch verbloggen möchte 🙂 (und meine Regale mit Büchern, von denen ich erzählen möchte). Wenn der Ausgleich da ist, lässt sich vieles besser wegstecken, und dann ist es auch nicht so dramatisch, wenn der Schreibtisch am Abend schon wieder voll ist …
Ich kann nur sagen, dass ich durch die regelmäßigen Lese-Sonntage auf dem Blog gemerkt habe, dass es durchaus möglich ist sich diese Auszeiten regelmäßig einzuplanen und dass sie wirklich gut tun. Momentan versuche ich die Stunde, die mein Mann jeden Tag länger arbeitet, für mich als Lese- und/oder Strickzeit einzuplanen und überraschenderweise kommen gerade durch diese Extrastunde am Tag so viele gelesene Bücher zustande, dass die ersten Blogbeiträge für Januar entstehen … Ich drücke also fest die Daumen, dass es mit deinen Plänen fürs kommende Jahr klappt! 🙂