Im Wartezimmer

Der Samstagvormittag beinhaltete eine mehr oder weniger spontane Reise, die insbesondere Katze Weiß nicht so richtig toll fand. Dabei haben wir einen richtig lieben Tierarzt! Ist aber alles halb so schlimm – der leidende Ausdruck ist den Umständen geschuldet.

Warum ich so selten schreibe oder Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es der Katze nicht gefällt

Abends. Der Menschenmann guckt Star Trek. Die Menschentochter wirbelt durchs Wohnzimmer, wuschelt den Katzen Schwarz und Weiß einmal durchs Fell und verschwindet wieder zu PC und Headset. Die Menschenfrau hätte nichts dagegen, auch ein wenig Star Trek zu schauen, also macht sie es sich auf dem Sofa gemütlich. Kaum sitzt sie, kommt Katze Weiß angehoppelt. Stupst ein bisschen mit der Nase und setzt sich dann neben die Menschenfrau. Guckt auf die Decke, die schon in Erwartung kätzischer Höhlenliebhabern sorgfältig über die Sofalehne drappiert daliegt. Guckt mit großen runden Augen zur Menschenfrau. Schnurrt ein bisschen. Die Menschenfrau lässt sich überreden, steht auf und hält der Katze Weiß die Decke auf, damit diese schnell unter die Decke huschen kann. Nur: Katze Weiß huscht nicht. Katze Weiß dreht sich zweimal im Kreis und lässt sich dann mit betonter Eleganz auf den angewärmten Sofaplatz der Menschenfrau nieder. Eingerahmt von den Sofakissen, die die Menschenfrau eigentlich für den Rücken – und überhaupt – und! Ach, guck, wie niedlich sie liegt!

Egal, setzt sich die Menschenfrau halt neben die Katze. Auf der Decke ist es auch gemütlich und die Kissen für den Rücken braucht sie ja eigentlich auch gar nicht. Ja, eigentlich ist es auch ganz nett so, mit der kleinen, warmen, plüschigen Katze Weiß in angenehmer Kraulreichweite … selbstvergessen streichelt die Menschenfrau das weiße Tier, da zupft es von der anderen Seite an ihrer Schulter. Die Menschenfrau dreht den Kopf. Katze Schwarz maunzt ihr entgegen. Ob sie wohl so freundlich wäre? Sie säße da ja auf der Decke, und Katze würde gern – reflexartig steht die Menschenfrau auf und hält der Katze Schwarz die Decke auf. Erst als die sich zufrieden in ihrer Höhle einrollt, während sich Katze Weiß daneben in der Sofaecke genüsslich reckt, wird der Menschenfrau klar, dass das Sofa Platz für vier Menschen bietet oder aber  zwei Katzen. Blöd gelaufen.

Nun hat die Menschenfrau keine Lust mehr auf Star Trek, da kann sie dann vielleicht auch einfach ein bisschen arbeiten. Flugs den Laptop geschnappt und ins Schlafzimmer verschwunden. Die Textverarbeitung ist gerade gestartet, die Rechercheseiten im Hintergrund bereit, da öffnet sich die Tür und Katze Weiß kommt herein gehoppelt. Mit hoch gezogenen Augenbrauen beobachtet die Menschenfrau, wie das Katzentier ganz nonchalant aufs Bett hüpft und freundlich maunzend ein paar Streicheleinheiten einfordert. Energisch schiebt und drängt sich das Katzentier vor den Laptop auf den Schoß und schnurrt zufrieden, als es gelingt.

An Arbeit ist so nicht zu denken.

Die Menschenfrau hat genug. Katze Weiß soll runter und der Laptop wieder her,  Katze Weiß hingegen hat andere Pläne, und ihre Krallen sind auf ihrer Seite. Und in der Hose der Menschenfrau.

Angespanntes Aneinandergezerre.

Die Menschenfrau ruft nach der Menschentochter, auf dass sie das teuflische Katzentier entferne. Der Plan gelingt – kaum ist die Tochter da, folgt ihr das Katzentier nach draußen. Die Menschenfrau atmet auf und vertieft sich in ihre Arbeit. Eine knifflige Formulierung fordert ihre ganze Konzentration, gleich hat sie es – ein Luftzug rauscht an ihr vorbei und landet mit einem hörbaren „Flump“ neben der Menschenfrau auf dem Bett. Es raschelt und knistert.

Katze Weiß ist zurück.

Katze Weiß will nicht kuscheln, Katze Weiß kämpft! Mit Krallen und Zähnen und gesträubtem Fell springt und zerrt und wirbelt sie an der Laptop-Hülle herum.

Die Menschenfrau hat dann doch nicht mehr gearbeitet.

Die verborgenen Leidenschaften der Katze Weiß

… verblüffen mich doch immer wieder. Nachdem ich erst meinen Fencheltee (wie üblich) gegen kätzische Begehrlichkeiten verteidigen musste, leckte mir das verrückte Tier doch tatsächlich hingebungsvoll die Minzölreste von den Fingern … 😳 Dazu fällt mir jetzt echt nichts mehr ein …

Pläne & (tierische) Neuzugänge

Für dieses Jahr haben wir noch keine Urlaubspläne (außer den, dass es definitiv Urlaub geben wird ;-)), aber auf der Festplatte schlummern noch zwei schwarz-weiße Urlaubsreisen, die ich euch bisher vorenthalten habe. Die Katzen Schwarz und Weiß waren nämlich in Schweden (2015, hier lediglich angekündigt) und letztes Jahr ganz wagemutig in Berlin. Beide Reisen hatten ihre Besonderheiten und sollten am Ende eine Gemeinsamkeit zeigen, mit der wir nicht gerechnet hatten, die uns aber vor einige Herausforderungen stellte. Wir haben sie gemeistert, aber einfach war es nicht, soviel soll an dieser Stelle schon verraten werden. Alles Weitere in den kommenden Tagen …

What else?

Unsere kleine schwarz-weiße Wohngemeinschaft hat „tierischen“ Zuwachs bekommen:

Tochterkind proudly presents – Einhornpuschen

Die Kontaktversuche von Katze Weiß liefen nicht ganz glücklich:

Was ist das?

Kann man das essen?
Ziemlich anhänglich.
Ich glaube, ich gehe jetzt besser…

Montag hat Katze Weiß ein Date mit dem Tierarzt. Krallen schneiden. Dann bleibt sie auch nicht mehr an den Puschen hängen 😉

Der Schwingdeckeleimer, die Katze und ich

Katze Schwarz fühlt sich gut unterhalten, das ist offensichtlich. Mit großen runden Augen verfolgt sie konzentriert, wie Katze Weiß sich abmüht. Die schiebt eifrig schleckend ein Schälchen Katzenfutter durch die Küche. Schlurf, schleck, schlurf, schleck – nichts kann sie in ihrem Treiben stören, nicht einmal der Fuß der Menschenfrau, an dem das leere und mittlerweile buchstäblich blank geschleckte Aluteil einen ungeplanten Halt einlegt. Zufrieden setzt sich Katze Weiß, blinzelt zweimal dem Stirnrunzeln der Menschenfrau entgegegen, und macht sich wieder auf, das nächste Schälchen sauber zu putzen. Fleissiges Katzentier. Katze Schwarz stubst derweil interessiert an der verlassenen Futterschale herum. Ein Blick zur Tonne in der Ecke verrät die Quelle des mitternächtlichen Snack: der Deckel hängt schief und der Inhalt – Verpackungsmüll – ist geplündert. Es ist offensichtlich und lässt sich wirklich nicht länger leugnen: Katze Weiß hat ihre kriminelle Energie von Schubladen auf Mülleimer verlagert. Jetzt, zu nächtlicher Stunde vom Schlurfschlecken der Katze aus den Träumen gerissen, erscheinen der Menschenfrau vollgehaarte Socken und an unerwartet offenstehenden Schubladen angestoßene Zehen unglaublich reizvoll. Katze Schwarz hingegen bevorzugt die Mülleimerplünderungen. Noch immer verfolgt sie das weiße Katzenwuseln fasziniert. Die Schwanzspitze zuckt. Mit einem kraftvollen Sprung setzt sie Katze Weiß nach, beißt ihr ins Ohr und verschwindet im Dunkeln, verfolgt von der empörten Katze Weiß.
Die Menschenfrau sammelt die Futterschälchen ein, richtet den Deckel und verflucht den Erfinder des Schwingdeckeleimers. Der hatte ganz sicher keine Katze.