Es ist eine selten dämliche Idee weiße Wäsche zu bügeln, wenn Katze Schwarz auf dem Bügelbrett geschlafen hat. *Fusselbürstesuchengeh*
Schöner Wohnen mit Katzen
Die Haltung von Wohnungskatzen stellt einige wenige, leicht nachvollziehbare Ansprüche an die Wohnungseinrichtung – so dachte ich.
Dass sich empfindliche Oberflächen nicht unbedingt sonderlich gut mit Katzen vertragen, ist klar. Gelegentliche Kolateralschäden an Tapeten, Gardinen u.ä. müssen halt in Kauf genommen werden, denn selbst die besterzogenste Katze vergisst sich, wenn sie auf Fliegenjagd geht.
Ein nettes Plätzchen am Fenster wissen Wohnungskatzen ebenso zu schätzen wie einen Ort, an den sie sich ungestört zurückziehen können.
Auf leicht zu reinigende Bodenbeläge achtet jeder, der schon mal versucht hat, die ausgewürgten Hinterlassenschaften einer Katze aus hellem Teppich zu bekommen (Tipp: Glasreiniger hilft auch bei hartnäckigen Flecken).
Ein Kratzbaum, der nicht während der obligatorischen, täglich wiederholten wilden Jagd durch die geschlossene Balkontür stürzt, ist auch nicht zu verachten.
Allzu viel Nippes empfiehlt sich nicht – wer sich jedoch (noch) nicht trennen mag, kann die Auswahl der zu entsorgenden Stücke getrost seiner Wohnungskatze überlassen. Sie kümmert sich gern drum.
Giftige Pflanzen und allzu offensichtlich herum liegende Kabel wecken in mancher Katze das Nagetier, daher sollte der Halter auf beides verzichten.
So lassen sich im Wesentlichen meine Vorstellungen zusammenfassen.
Dann kamen die Katzen Schwarz & Weiß.
Heute weiss ich:
- Schubläden sollten nicht fest mit dem Möbelstück verschraubt sein, denn dann lässt sich die Katze dahinter deutlich leichter wieder herausbekommen
- Mülleimer mit Schwingdeckel sind extrem ungünstig – ist die Katze drin, kommt sie nur wieder heraus, in dem sie die Tonne umkippt
- Müllheimer mit Tritt zum Deckelöffnen sind nicht für Bioabfall geeignet. (Womit dann auch geklärt wäre, warum Katze Weiß Wert auf ein gewisses Gewicht zu legen scheint …)
- Sämtliche Blenden und Lüftungsgitter in der Einbauküche müssen fest verschraubt sein, denn sonst nimmt die Katze sie auseinander und kriecht unter den Kühlschrank oder den Herd
- Kratzbäume mit Liegeflächen haben vor einem Fenster zu stehen, damit die Aussicht genossen werden kann
- Türen sollten keine leichtgängigen Türklinken haben
- Bücher in den Regalen zu sortieren lohnt sich nicht wirklich
- Topfpflanzen brauchen einen Übertopf mit hohem Rand, damit beim Wühlen in der Erde nicht soviel auf den Teppich landet
- Stacheln schützen Kakteen nicht davor, ausgegraben zu werden
- Wii-Konsolen-Kabel schmecken besonders gut
- Eine Katze beschleunigt in 0,001 sec. vom Tiefschlaf zum Brötchenklau
- Der Küchenherd muss altmodische Drehknöpfe haben, denn sonst schaltet die Katze die Herdplatten ein
- Die Spüle muss groß genug sein, damit die Katze im Sommer bequem darin schlafen kann
- Schrankgriffe, Möbelecken und Bücher sollten nach Möglichkeit Stahlkappen tragen, da sie sonst zerkaut werden
Die meisten dieser Erkenntnisse verdanke ich übrigens Katze Weiß. Alle bis auf eine, um genau zu sein.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den nächsten Katzenbesitzer
Montag morgen.
5 Minuten, bevor die Menschenfrau dringend zur Arbeit aufbrechen muss.
Katze Schwarz tänzelt heran.
Die Menschenfrau ist in die Zeitung vertieft. Will diesen Artikel schnell noch zuende lesen.
Katze Schwarz hüpft auf den Tisch.
Gurrt die Menschenfrau an.
Wird ignoriert.
Verlixt, jetzt muss die Menschenfrau aber wirklich los.
Schade um den Cappuccino, den schafft sie jetzt leider nicht mehr.
Katze Schwarz will kuscheln. Kommt selten vor.
Aber jetzt muss sie ganz dringend ein paar Streicheleinheiten haben.
Wird ignoriert.
Die Zeit reicht gerade noch für einen Schluck Cappuccino.
Die Menschenfrau greift zur Tasse.
Katze Schwarz will Köpfchen reiben.
Es kommt, wie es kommen muss:
Katze Schwarz erwischt die Tasse.
Die Tasse erwischt die Menschenfrau.
Autsch, war der Cappuccino heiss!
Denkste!
Dass Katze Weiß gern frisst, ist hinlänglich bekannt.
Da sie jedoch durchaus divenhafte Launen pflegt, ist es unter ihrer Würde, allzu große Begeisterung bezüglich des täglichen Menüs zu zeigen. Sittsam wartet sie auf der Futtermatte darauf, dass das Schälchen zu ihr kommt. (Berge und Propheten, sage ich nur …)
Katze Schwarz jedoch liebt es, gefüttert zu werden. Und zeigt dies bei jeder Gelegenheit mit ungestümer Begeisterung, die es einen unmöglich macht, auch nur einen Schritt zu gehen ohne über das Katzentier zu fallen.Weswegen Katze Schwarz in der Regel vor der geschlossenen Küchentür auf ihr Futter warten muss.
Leckerlis locken Katze Schwarz aus jeder Lage unweigerlich hervor, Katze Weiß hingegen pflegt ihre Vorlieben. Längst nicht jede Leckerei schmeichelt ihrem Gaumen und die Frage, ob es sich lohnt, den gemütlichen Sessel dafür aufzugeben, wird auch nicht vorbehaltlos bejaht.
Das Tier ist schlicht unbestechlich. (Der Menschenmann allerdings nennt es Sturheit.)
Das führt dazu, dass Katze Schwarz immer etwas eher bei Fuß steht, wenn es etwas Leckeres abzustauben gibt. Längst hat sie ihre Portion hinuntergeschlungen, während Katze Weiß noch an ihrer herum kaut. Die Begeisterung über diese wirklich großartige Leckerei treibt Katze Schwarz dann regelmäßig dazu, eine völlig untypische, frevelhafte Tat zu begehen.
Sie stiehlt Katze Weiß das Leckerli.
Und frisst es ihr vor der Nase weg.
Katze Weiß findet das nicht wirklich schön.
Aber gegen die Begeisterung der Katze Schwarz ist kein Kraut gewachsen.
Bis die Menschenfrau eine neue Sorte Leckerlis mitbrachte.
Kaustangen für Katzen.
Sie lieben sie beide heiß und innig.
Doch während Katze Schwarz ihre Portion schon als Ganzes im Bruchteil einer Mikrosekunde absorbiert hat, frisst Katze Weiß ihre noch in kleinen Häppchen.
Also stürzt Katze Schwarz heran.
Will die Reste klauen.
Und kommt nicht ran.
Denn: Katze Weiß steht auf der Stange.
Mit beiden Pfoten.
Und grinst.
The Girl with Glass Feet von Ali Shaw
Wenn ein Buch richtig gut ist, dann kann es mir beim Lesen passieren, dass ich in der Geschichte versinke. Bisher ist mir das noch nicht soo häufig passiert, weil es immer mal wieder Stellen gibt, wo eine Geschichte „hakt“ und dann denke ich „Nanu“ und sitzte wieder auf dem Sofa anstatt z.B. mit dem Pferdeheiler durch die spanischen Landen zu reiten.
Doch dann und wann passiert es mir, dass ich ein Buch ohne Wenn und Aber finde, welches mich noch auf der ersten Seite verschlingt und erst nach der letzten wieder ausspuckt. Meist wirke ich dann leicht desorientiert und ab und zu sehe ich noch dazu ganz schrecklich verheult aus.
Zuletzt passiert ist mir das bei Charlotte Lynes wunderbarem historischen Roman „Die zwölfte Nacht.“
Da mein Englisch doch etwas eingerostet ist, hätte ich nie gedacht, dass mir etwas derart Wunderbares ausgerechnet während der English Challenge widerfährt.
Manchmal kommt es anders als man denkt … 😉
Das Buch musste erst ein bißchen sacken, daher ist die Rezi erst seit heute auf der Challenge-Seite zu finden. Der besseren Übersicht wegen habe ich die Reihenfolge dort übrigens umgedreht – der neuste Eintrag steht somit ganz oben!
