Im Wartezimmer

Der Samstagvormittag beinhaltete eine mehr oder weniger spontane Reise, die insbesondere Katze Weiß nicht so richtig toll fand. Dabei haben wir einen richtig lieben Tierarzt! Ist aber alles halb so schlimm – der leidende Ausdruck ist den Umständen geschuldet.

Diamonds aren’t a cat’s best friend

Das mit dem gesunden, neuen Jahr hat bei uns offenbar nicht so funktioniert wie gehofft. Dabei fing es so hoffnungsvoll an! Schon am ersten freien Tag der Woche hat sich Katze Weiß ganz brav den ollen Plastikdeckel unterschieben lassen und ich konnte die Probe dann auch gleich zum Tierarzt bringen. 
Leider war sie voller Kristalle. Dabei bekommt Katze Weiß seit gut 8 Wochen Diät-Futter und eigentlich sollten die Dinger längst aufgelöst sein.
Blöde FLUTD.

Wartezimmer

Es soll ja Leute geben, die verbringen ihre freien Tage nicht damit, neben dem Katzenklo zu sitzen.
Ich gehöre zur Zeit nicht dazu. Sehr zu meinem Leidwesen.
Von Katze Weiß ganz zu schweigen. 
Der Haussegen hängt schon seit Wochen ganz gewaltig schief. Mittlerweile ist sogar das sonnige Gemüt der Katze Schwarz arg überstrapaziert. Denn die schlechte Laune treibt recht schmerzhafte Auswüchse, und die muss dann natürlich das arme schwarze Katzentier ausbaden. Katzenkuscheln ist derzeit ein gefährliches Ansinnen.
Nicht schön, das Ganze. Katze Schwarz verkriecht sich denn auch recht häufig in ihre Hängematte. 
Am liebsten würde ich hinterher kriechen. Stattdessen sitze ich neben dem Katzenklo und warte.
Stunde um Stunde.
Warten.
Tee trinken.
Küche putzen.
Warten.
Lesen macht keinen Spass, wenn man neben dem Katzenklo sitzt.


ENDLICH!
Katze Weiß tapst in die Küche. Stapft missmutig ins Katzenklo. Scharrt im leeren Kistchen.
Setzt sich hin.
Starrt mir ins Gesicht. Faltet sich DEMONSTRATIV zusammen, schiebt die Vorderpfoten ineinander – wäre sie ein Mensch, die Arme wären fest vor der Brust verschränkt – und hält den Blick weiter unverwandt auf mich gerichtet.
Die Pelz gewordene Verweigerung liegt vor mir im Katzenklo.
Und ich knicke ein.
Mag nicht mehr.
Der Surkopf der dicken Katze ist mir über. 
Als hätte sie’s geahnt, hoppelt sie plötzlich aus dem Kistchen. Ich kippe das Streu zurück und es dauert keine zwei Sekunden, da sitzt das weiße Katzentier im Klo und pinkelt.
So geht das jetzt seit fast drei Wochen. 
Drei Wochen, in denen ich regelmäßig meinen freien Tag damit verbringe, neben dem leeren Katzenklo zu hocken und darauf zu warten, das Katze Weiß endlich, bitte, bitte, bitte in die Kiste pinkelt. 
Damit ich ENDLICH diese verd****e eine Urinprobe zum Tierarzt bringen kann.
Ich werd noch wahnsinnig! Und zu Weihnachten wünsch‘ ich mir ein Faß – wovon, brauch ich wohl nicht mehr verraten!