Urlaubsfreuden in Schwarz-Weiß 2012 – Eine Anfahrt in Bildern

Oh nein! Ist es etwa schon wieder soweit?

Das ist kein Auto, oder? Bitte lass es kein Auto sein!

Es IST ein Auto, Schwarze!

Ich hol uns hier raus!

Mach schneller! Ich muss hier raus!!!

Bist du sicher, dass es keinen Hinterausgang gibt?
Wenn ich die Menschenfrau zwischen meine Pfoten kriege … grrrr!
Entspann dich, Schwarze. Ist doch nur die Urlaubsfahrt.

Ich MAG aber nicht Autofahren.

Hey, Schwarze – kannst dich auch an mich kuscheln! Wird alles gut …

Seufz. Wenn du meinst.

Urlaubsfreuden in Schwarz-Weiß Vol. 3.1

Samstag, 23.07.2011
Wie vor zwei Jahren geht die Fahrt auch dieses Jahr an den Ringkøbing-Fjord, eine gesangsträchtige Autofahrt von etwa 3 Stunden erwartet uns also. 
Eine echte Zerreißprobe und auch für Katze Schwarz nicht wirklich angenehm – Abhilfe muss her. Die Geschwindigkeit, mit der die Landschaft draußen vorbeirauscht, ist neben den lauten Fahrgeräuschen hauptsächlicher Angstauslöser, daher denke ich mir, was Katze Schwarz nicht sieht, kann sie auch nicht in Panik versetzen – und spanne ein Handtuch zwischen den Vordersitzen, das die Sicht nach vorne verdeckt. Außerdem schadet es nie, auf Reisen ein Handtuch dabei zu haben …

Der leere Transport-Korb steht schon hinten auf der Rückbank, fehlen nur noch die Katzen. Ich stiefle hoch und klemme mir Katze Weiß unter den Arm. Katze Weiß ahnt Schlimmes und ist nicht wirklich glücklich – was ihr auch anzusehen ist. Als ich aus der Haustür komme, geht eine Frau mit einem jungen Hund vorbei. Der Hund wirft Katze Weiß neugierige Blicke zu und die Frau wird mit jedem Schritt langsamer, damit das Hundetier auch gucken kann. Großartig. Ich werde ebenfalls langsamer, denn das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein neugieriger Hund, der mir die Katze aus dem Arm jagt. Endlich kann ich gefahrlos an unser Auto und Katze Weiß verkriecht sich in der Box.

Ein zweites Mal stiefle ich nach oben – Katze Schwarz holen. Katze Schwarz, sonst Treppenhaus-Erkundungen durchaus aufgeschlossen, beginnt zu schreien, als würde sie bei lebendigem Leibe gehäutet, kaum dass ich aus der Wohnungstür heraus bin. Jeder Angstschrei hallt im Treppenhaus 100fach von den Wänden wieder und als die erste nachbarliche Wohnungstür aufgeht, flüchte ich glücklicherweise gerade aus der Haustür – und laufe dem nächsten Hund zwischen die Pfoten!

Der Hund ist zwar älter als der erste aber genau so neugierig und sein Frauchen findet verängstigte Katzen offenbar so spannend, dass sie direkt vor mir stehen bleibt. AAAAAH! Herr, wirft Hirn vom Himmel! Es kann doch nicht so schwer sein!  
Doch, offenbar kann es das. Verzweifelt-böse Blicke bringen nichts, ich muss die Frau tatsächlich erst zum Weitergehen auffordern, bis ich an unser Auto komme und die arme Katze Schwarz endlich zu Katze Weiß in den Korb verfrachten kann. Derart aufgewühlt startet das Schrei-Konzert, noch bevor der Wagen überhaupt gestartet ist. Toll.

Da ich am Steuer sitze, verweigert mir mein Mann die Oropax mit dem Hinweis, ich würde sonst vielleicht eine Sirene überhören. Als ob ich die ohne Oropax hören könnte! Durch die kehligen Arien der Katze Schwarz dringt kaum ein Geräusch, allein der stetig ansteigende Kilometerstand des Wagens und die vorbeifliegenden Felder versichern mir, dass wir uns tatsächlich fortbewegen.
Dann und wann wirft Katze Weiß ein schüchternes Mau in den Raum und in seltenen Minuten der höchsten Freude versteigen sich die Damen zu einem gemeinsamen, zweistimmigen Duett, das unvermittelt in einen Kanon zerbricht. Ich zweifle ernsthaft an der Wirksamkeit meiner Handtuch-Theorie, da werden die Pausen zwischen den einzelnen Arien allmählich merklich länger. Nach einer Dreiviertelstunde ist von den Katzen nichts mehr zu hören. Sie schlafen tatsächlich. Oder drehen uns nur beleidigt den Rücken zu, so genau kann ich das vom Steuer aus nicht feststellen. Ist mir auch egal – selten hat es mich mehr beglückt, den Automotor zu hören, als während der restlichen zwei Stunden.