Wiedererkennung: 100% Gewöhnung: 29%

Die Urlaubsanreise im Sommer ist ja bildlich bestens dokumentiert, den Ton* dürfen sich die Nervenstarken unter euch dazu ausmalen: Katze Schwarz schreit tief guttural und in ohrenbetäubender Lautstärke, Katze Weiß setzt mit ihrem hellen, zarten Stimmchen die passenden Akzente.

Die Herbstreise fand in ähnlicher Bild- und Tonlage statt, mit dem Unterschied, dass es Katze Weiß auf der Rückreise tatsächlich gelang, aus dem Transportkorb zu flüchten … Das Tochterkind weigert sich übrigens, noch einmal auf einer Urlaubsfahrt neben dem Katzenkorb zu sitzen. Sie übertreibt natürlich masslos, die Kratzer mussten nicht mal genäht werden und haben fast keine Narben hinterlassen. 😉

Angesichts dieser Strapazen kann man sich schon mal fragen, warum tun wir uns und unseren Katzen diese Qual an?

Die Antwort bringen die Herbstferien:

Die Fahrt nach Dänemark ist für beide Katzen – leider – wie immer stressig. Katze Weiß hat keinerlei Lust, eingesperrt zu sein, und wühlt sich quer durch den Korb auf der Suche nach einem Ausgang. Katze Schwarz, die vermutlich einfach irgendwann resigniert eingeschlafen wäre, kommt überhaupt nicht zur Ruhe und dann wird ihr wohl auch noch ein wenig übel, auf jeden Fall jammert sie in einer Tonlage, die ich sonst außerhalb eines Autos nur von ihr höre, wenn sie sich gleich übergeben muss (natürlich reisen beide mit nüchternem Magen). Katze Weiß sieht sich genötigt, Katze Schwarz zu trösten und leckt ihr den Kopf, bis alles wieder gut ist. Dann beginnt sie wieder, im Korb herumzukriechen und der Kreislauf beginnt von Neuem …  
Zum Glück kommen wir sehr zeitig an, so dass die beiden alles in allem vielleicht 2,5 Stunden unterwegs waren.

Nach der Ankunft laden wir das Auto aus, die Katzen werden dabei eher später ausgeladen, damit die Unruhe sie nicht noch mehr ängstigt.
Kaum geht das Korbgitter auf, streckt Katze Schwarz auch schon die Nase raus, keine 2 Sekunden später huscht sie ganz aus dem Korb.

Beim ersten Katzenurlaub verschwanden die Katzen unter irgendwelchen Möbeln und waren den Rest des Tages nicht mehr zu sehen. Nun jedoch marschieren die beiden recht selbstbewusst durch die Räume, lassen sich eher widerwillig das Katzenklo zeigen und haben kaum Zeit für einen kleinen Snack, denn es gibt soviel zu entdecken! 
Die Taschen auszupacken ist gar nicht einfach, denn Katze Weiß strolcht neugierig zwischen allen Beinen herum und versucht, mit den Pullovern gemeinsam in den Kleiderschrank zu gelangen.
Als alles fertig verstaut ist und wir vom ersten Einkauf zurück kommen, erwartet uns Katze Schwarz schon ganz ungeduldig. Sie hat die Terrassentür entdeckt und sofort erkannt, dass das der „Katzenausgang“ ist. Sehr deutlich gibt sie uns zu verstehen, dass sie jetzt gern ihren Erkundungsgang draußen weiterführen möchte. Die Regel „Am ersten Tag bleiben die Katzen drinnen!“ behält jedoch ihre Gültigkeit und so muss sich Katze Schwarz bis zum nächsten Tag gedulden.

Der Lieblingsplatz von Katze Schwarz wird in den nächsten Tagen übrigens auf dem Transportkorb sein. Es hat sich also endlich bezahlt gemacht, dass wir zwei unterschiedliche Korb-Varianten für Tierarzt und Urlaub gewählt haben. Wenn die beiden vom Tierarzt zurück kommen, machen beide einen gewaltigen Bogen um die Tierarzt-Körbe. Den Ferienkorb aber nutzen sie im Urlaub als Ausguck und Spielplatz.

Natürlich gebe es Alternativen – die beiden könnten während der Urlaubszeit in eine Katzenpension gehen, was bei uns das Tierheim wäre. Wir sind nur mittlerweile mehr als überzeugt davon, dass die beiden den Urlaub mit uns im Ferienhaus so sehr genießen, dass es die stressigen Autofahrten mehr als wettmacht. Und vielleicht ist die Hoffnung, dass sie sich irgendwann auch mal ans Autofahren gewöhnen, nicht ganz vergebens.

* Irgendwo habe ich auch noch eine Tonaufnahme, die darf ich aber vom Tochterkind aus nicht hier einstellen

Von Schönwetter- und Regenkatzen

Die Fotos vom Sommerurlaub sind noch nicht gesichtet, da treiben sich die Katzen Schwarz und Weiß schon wieder in der Weltgeschichte herum. Dänemark ist auch im Herbst schön, allerdings deutlich … nasser!

Igitt – nasses Gras!
Mhm, lecker! Frisches Pfützenwasser … Warum nur verdreht die Menschenfrau jetzt ihre Augen?
Erfahren Sie mehr – demnächst auf diesem Blog!

 

Fußballfreunde unter sich

Katze Weiß liebt Fußball nicht wirklich. 
Von Bauchmassagen hingegen kann sie nie genug bekommen.
Und so ist sie letztendlich doch eine kleine Fußball-Katze geworden – wer spielt, ist egal, Hauptsache, die Nachspielzeit ist laaaang  😉

Fußballzeit ist Bauch-Kraul-Zeit
Waaas? Schon zu Ende?!?

Gail Carriger – Soulless (The Parasol Protectorate ; 1) oder Finally I’m back in English Challenge!

Nach meiner von eher zweifelhaftem Vergnügen geprägten  Begegnung mit im Sonnenlicht glitzernden Vampiren und Werwölfen, die sich aus purer Jux und Dollerei als indianische Antwort auf die bösen und … äh … glitzernden Vampire herbeigezaubert haben, schwor ich mir, nie niemals nie nicht noch einmal ein Buch anzufassen, in dem es um romantische Verstrickungen zwischen Mensch, Vampir und Werwolf geht.
Dies nur als kleiner Hinweis, bevor wir uns nun gemeinsam der English Challenge Lektüre des Monats Juni widmen.  
Soulless, der entzückende Roman der amerikanischen Autorin Gail Carriger, spielt im düsteren, viktorianischen London. Alexia Tarabotti, nicht wirklich hübsch und zudem Halbitalienerin, was ihr einen viel zu dunklen Taint und ein überschäumendes Temperament beschert, ist bereits unglaubliche 26 Jahre alt und noch immer unverheiratet, wozu ihre spitze Zunge sicherlich einiges beigetragen haben mag. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es ihr neben vornehmer Blässe und Zurückhaltung vor allem an einem mangelt: Alexia Tarabotti hat keine Seele.
Daher ist es ihr völlig unbegreiflich, wie sie in die unmögliche Situation geraten konnte, in vornehmem Hause während eines privaten Balls von einem Vampir attackiert zu werden.
Als Seelenlose hat Alexia die Fähigkeit, die übernatürlichen Kräfte
von Vampiren und Werwölfen aufzuheben; dazu reicht bloßer Kontakt. Es ist dem Vampir daher nicht möglich, Alexia in den Hals zu beißen (und diese Eigenheit ist in Londoner Vampirkreisen bestens bekannt!), nichtsdestotrotz ist der aufdringliche Kerl nicht von seinem Vorhaben abzubringen. Alexia reagiert gereizt.

„I say!“ said Alexia to the Vampire. „We have not even been introduced!“

Im Verlauf der kleinen Rangelei, die sich aus dem schockierend schlechten Benehmen des Vampirs entwickelte, streckt Alexia den Unhold „versehentlich“ nieder – mit Hilfe einer hölzernen Haarnadel und eines geschickt geschwungenen Sonnenschirms. Dieses unschickliche Manöver ruft unverzüglich den entsetzlich unhöflichen Lord Maccon auf den Plan, Chefermittler des BUR (Bureau of Unnatural Registration) – ein großer, unordentlicher und umwerfend attraktiver … Werwolf.
Ah. Da war doch noch was …
Nun ja, was soll ich sagen? Ich hatte auch meiner Neigung zu Bandwurmsätzen abgeschworen und ihr seht, was dabei herausgekommen ist.
Soviel also zu meiner konsequenten Einhaltung einmal gefasster Vorsätze …
Von der eingangs erwähnten Reihe ist Soulless jedoch so weit entfernt wie Hedwig Courths-Mahler von Jane Austen, so dass ich meine Inkonsequenz in diesem Fall absolut nicht bereue. Gail Carriger schreibt einfach hinreißend, ihre Dialoge sind großartig und die Geschichte der seelenlosen „alten“ Jungfer Alexia, die sich vom aufbrausenden Lord Maccon in keinster Weise von eigenen Ermittlungen abhalten lässt, ist erfrischend originell. 
Da sind zunächst einmal die übernatürlichen Gesellschaftsstrukturen: 
Vampire leben in Hives, deren Königin die einzige ist, die neue Vampire erschaffen kann. Es gibt Menschen, die den Vampiren freiwillig dienen, die sogenannten Dronen, und Bluthuren, von denen Vampire trinken. Es gilt als gesellschaftlicher Fauxpas, ohne Erlaubnis einen Menschen zu beißen.
Werwölfe leben (natürlich) in Rudeln, lassen sich in Vollmondnächten jedoch von ihren menschlichen Dienern, den Clavigers, wegschließen.
Während im Britischen Empire die Übernatürlichen Wesen in die Gesellschaft integriert sind, Queen Victoria hat sowohl einen vampirischen als auch einen werwölfischen Berater an ihrer Seite, gelten sie in Amerika immer noch als Bedrohung der Menschen und werden gejagt. 
Als besonders gelungen fand ich den Einfall, mit dem die Autorin Vampire und Werwölfe „erklärt“: Während Menschen eine Seele (oder weniger) in sich tragen, besitzen übernatürliche Wesen zuviel Seele. (Was dann auch sehr schön erklärt, warum Alexia als Seelenlose Vampire und Werwölfe auf ihr rein menschliches Wesen reduzieren kann).
Diese Vorstellung ist die in Großbritannien gültige „Lehrmeinung“, es gibt jedoch auch andere Ansätze. Im weiteren Verlauf der Geschichte macht Alexia die Bekanntschaft eines jungen Amerikaners, der sich näher mit der Frage beschäftigt, wie Vampire zu Vampiren werden. 
Fazit: Herausfordernde Lektüre (selten habe ich derart viele Begriffe nachschlagen müssen), die sich in jeder Hinsicht lohnt. Leseempfehlung für die Austen-Fans unter den Fantasy-Lesern!
P.S.: Wer lieber beim Deutschen bleiben möchte, findet Soulless unter dem zugegeben selten dämlichen Titel Glühende Dunkelheit im Programm des Blanvalet-Verlags.

Urlaubsfreuden in Schwarz-Weiß 2012 – Eine Anfahrt in Bildern

Oh nein! Ist es etwa schon wieder soweit?

Das ist kein Auto, oder? Bitte lass es kein Auto sein!

Es IST ein Auto, Schwarze!

Ich hol uns hier raus!

Mach schneller! Ich muss hier raus!!!

Bist du sicher, dass es keinen Hinterausgang gibt?
Wenn ich die Menschenfrau zwischen meine Pfoten kriege … grrrr!
Entspann dich, Schwarze. Ist doch nur die Urlaubsfahrt.

Ich MAG aber nicht Autofahren.

Hey, Schwarze – kannst dich auch an mich kuscheln! Wird alles gut …

Seufz. Wenn du meinst.