Hundeleben

Eigentlich völlig off-topic für einen Katzenblog, und trotzdem kann ich nicht anders, als euch von Bandit zu erzählen. Mein Herz schlägt nämlich auch für Hunde und ganz ehrlich – wer könnte diesem hübschen Kerl widerstehen?
Leider ist es keine besonders fröhliche Geschichte…
Im September hatte Bandit einen Unfall – vor Schreck sprang er von einem Haufen gestapelter Baumstämme fast 4 Meter in die Tiefe. Was schon für eine Katze nicht ganz ungefährlich ist, war für den Schäferhund-Mix fast zuviel. Die Bänder in seinen Vorderläufen wurden so stark überdehnt, dass sie sein Gewicht nicht mehr tragen können. Bandit kann seitdem nicht mehr ohne Hilfe laufen.
Was das für einen aktiven Hund in seinen besten Jahren bedeutet, kann sich wohl jeder denken…
Die erste Zeit war schwer, für Bandit ebenso wie für seine Menschen. Zum „Gassigehen“ musste Bandit wie ein Koffer am Geschirr getragen werden, um überhaupt ein paar Schritte laufen zu können. Nicht einfach bei einem 25-Kilo-Hund!
Nachdem lange Zeit unklar blieb, ob Bandit je wieder würde laufen können, brachte ein Termin in einer Reha-Klinik einen Hoffnungsschimmer: Mit Orthesen könnte Bandit vielleicht wieder laufen lernen.

Bis dahin fuhr Bandit erstmal im Fahrrad-Anhänger oder Handwagen mit – und seine Menschen durften sich ein ums andere Mal anhören, dass ihr Hund es ja anscheinend ganz besonders gut hätte oder ganz offensichtlich einfach nur zu faul zum Laufen wäre. Ganz ehrlich Leute, wenn ihr jemanden seht, der einen Hund von einer Größe, die definitiv weit, weit entfernt von der einer Handtasche ist, im Wagen durch die Gegend schiebt, dann ist das mit Sicherheit kein Schoßhundchen, sondern ein krankes Tier. Und da ist ein Spruch wie „So gut hätte ich es auch gern“ irgendwie fehl am Platze.
 

Vor ein paar Tagen dann hat Bandit endlich seine Orthesen bekommen und kommt bisher gut damit klar. Das Anlegen klappt gut und er ist auch schon damit gelaufen, allerdings braucht er weiterhin eine stützende Hand am Geschirr.

Die Prognose der Tierärztin ist jedoch nur verhalten positiv: Bandit wird mit sehr viel Glück mit Hilfe der Orthesen teilweise regenerieren können, aber vermutlich wird eine OP nicht unumgänglich sein. Und auch nach einer solchen wird Bandit nicht wieder ganz hergestellt sein. Er wird immer eingeschränkt bleiben.

Bandit selbst scheint mehr Gefallen an den Orthesen als am Handwagen zu finden, trotzdem ernten seine Menschen viele ablehnende Blicke. Mancher wittert bei seinen „Stiefelchen“ wohl eine besonders perfide Form der Tierquälerei.
Daher sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen: die Orthesen helfen Bandit und sind mitnichten „modisches“ Accessoir.
Und natürlich läuft er darin ungelenkt – aber ohne würde er gar nicht laufen.

Menschen wie Bandits Besitzer machen sich schon genug Gedanken um das Schicksal ihres Hundes, lasst sie sich dabei nicht noch schlechter fühlen als sie es eh schon tun. Manchmal hilft eine ehrlich gestellte, neugierige Frage mehr als ein ablehnender Blick oder ein vermeintlich witztiger Spruch.

Die spinnen, die Menschen! Oder: Renovieren mit Katzen für Fortgeschrittene

Die Herbstferien sind da und das bedeutet: Das Renovieren geht wieder los, juhu… Diesmal muss das Schlafzimmer dran glauben, was heißt, dass ich die letzten Tage schon fleißig den Schrank ausgeräumt habe. Katze Weiß fand’s toll – endlich durfte sie ungestört auf dem gefütterten Cordmantel mit Fellimitat-Kragen schlafen (…fragt nicht…), natürlich IM Schrank. Jetzt ist der Mantel im Müll, der Schrank zerlegt und Katze Weiß schmollt. Das Leben ist hart.

Gestern haben wir das Schlafzimmer komplett ausgeräumt. War echt spaßig, einen Vollholzschrank auseinanderzunehmen, während eine weiße Puschelkatze um einen herum schleicht und wirklich jede sich bietende Gelegenheit nutzt, irgendwo reinzukriechen, wo sie erstens absolut nichts verloren hat, sich zweitens von oben bis unten vollstaubt und drittens die maximale Störwirkung erzielt. Habt ihr schon mal versucht, im Schubkasten eine Schraube aufzudrehen, während eine Katze auf der Schraube liegt und den Schraubendreher für ein neckisches Spielzeug hält?

Katze Weiß hatte jedenfalls Spaß.

Katze Schwarz verbrachte den Morgen wie immer auf dem Balkon und bekam unsere Ausräum-Aktion überhaupt nicht mit. Wir waren gerade fertig, da schlenderte sie nichts ahnend ins Zimmer und blieb mit einem Mal wie angewurzelt stehen… Hat sie schwer geschockt, das leere Zimmer. Das war unsere Rache für sämtliche morgendliche „Da ist ein Fuß unter der Decke und ich beiß mich dran fest“-Attacken der letzten 12 Monate.

Heute Morgen waren sie alle beide verschwunden, kaum dass die Maler geklingelt hatten. Der Schock saß aber nicht besonders tief:
Zur Zeit jagen sich die beiden unter und über die Papierbahnen, mit denen die Maler den Flur ausgelegt haben. Sind halt schon echte Renovierungs-Profis, die zwei!

Die Blockade der Schwarzen Dame

Katze Schwarz hat ein sonniges Gemüt. 
Anderen ihre Fehler nachzutragen ist nicht ihre Art. 
Irgendwann lernt der Menschenmann schon noch, dass der Sessel ihr gehört.
Wenn Katze Weiß mal wieder den Boss heraus kehrt und Katze Schwarz aus der Hängematte scheucht, sucht sich das schwarze Katzentier einfach ein anderes Plätzchen. 
Ärgern lohnt sich nicht. 

Will Katze Weiß spielen, spielt Katze Schwarz mit.
Hat Katze Weiß keine Lust mehr zu spielen, spielt Katze Schwarz halt allein weiter.
Will Katze Weiß an den Futternapf, macht Katze Schwarz Platz.
Hat Katze Weiß ein dringendes Bedürfnis, rückt Katze Schwarz  ein Stück zur Zeit, damit das Kistchen für zwei reicht.
Denn Katze Weiß ist der Boss, und Katze Schwarz ist das ziemlich egal.

Doch dann wird Katze Weiß übermütig.

Vorwitzig dringt sie in das ureigenste Territorium der Katze Schwarz ein: 
auf den Kleiderschrank im Schlafzimmer.
Von jeher der privateste Privatbesitz der Katze Schwarz. Dort oben hat sie auf der Modeleisenbahnschachtel des Menschenmannes ihr Schlafquartier bezogen.
Jetzt liegt Katze Weiß oben auf dem Schrank und putzt sich nonchalant den Staub aus dem Fell.

Katze Schwarz sitzt auf der Wäschekommode und starrt auf Katze Weiß.
Die. Auf. Ihrem. Schrank. Sitzt.
Wie eine Statue sitzt Katze Schwarz da, jeder Muskel angespannt, und lässt Katze Weiß nicht aus den Augen.
Regungslos.

Menschenfrau und Menschenmann wechseln einen fragenden Blick, zucken die Schultern und löschen das Licht.

Fünf Minuten später.
Geraschel auf dem Schrank. Katze Weiß wandert umher. Auf dem Schrank. 
Der Schatten auf der Wäschekommode bleibt regungslos sitzen.

Weitere fünf Minuten später.
Geraschel vom Kleiderständer neben dem Kleiderschrank.
Die Menschenfrau horcht auf.
Denn dass der Kleiderständer nicht stabil genug ist, um das Gewicht der Katze Weiß zu tragen, haben Katze Weiß und die Menschenfrau bereits früher leidvoll erfahren müssen.
Das Geraschel verstummt. Ah – Katze Weiß erinnert sich auch noch daran.
Der Schatten auf der Wäschekommode harrt regungslos aus.

Noch weitere 5 Minuten muss das weiße Katzentier auf dem Schrank wandern, dann erbarmt sich die Menschenfrau.
Macht das Licht an.
Holt die Leiter aus der Ecke.
Steigt hinauf und pflückt das weiße Katzentier vom Kleiderschrank.

Katze Schwarz beobachtet das Treiben regungslos von der Wäschekommode aus. Als Katze Weiß sich auf dem Bett zusammenrollt, springt Katze Schwarz von der Kommode und verschwindet im dunklen Flur. 

Die Menschenfrau schwört Stein und Bein – ein kleines Lächeln lag dabei um die Schnauze der Katze Schwarz.

Denn Katze Schwarz weiß:
Katze Weiß kennt nur einen Weg vom Schrank hinunter – und der führt über die Wäschekommode …

Auf die Mischung kommt es an!

Neulich in der Bücherei: 
ein Junge, vielleicht 10 Jahre alt, steuert zielstrebig auf den Tresen zu und spricht die Bibliothekarin an.

J(unge): Habt ihr auch Twilight da?
B(ibliothekarin): Als Film oder Buch?
J: Film.
B: Leider sind beide Filme zu Zeit ausgeliehen.
J überlegt einen Augenblick.
J: Und Bushido, ist der da?

Urlaub auf dem Bauernhof

Eine Woche Urlaub auf dem Bauernhof liegt hinter uns, die Katzen Schwarz und Weiß waren selbstverständlich mit von der Partie und hatten jede Menge Spaß. Die Meerschweinchen im Nachbargarten weniger.
Der Kühlschrank war diesmal – sehr katzenfreundlich – ebenerdig und lud zu ausgiebigen Erkundungstouren ein, das Grundstück bot einen Kletterbaum, den Katze Schwarz aber nur antesten konnte und gegenüber grasten Kühe, die Katze Weiß zu mimischen Höchstleistungen antrieben (die Fragezeichen sprangen förmlich aus ihrem Gesicht …hihi) Katze Schwarz versuchte sich als Wachkatze und Katze Weiß als Schornsteinfeger. Ansonsten bleibt die Erkenntnis: Verreist sein ist toll, die Reise selbst weniger. Meinen zumindest die Katzen Schwarz und Weiß.