… Dann geht’s endlich wieder in den Urlaub. Katze Schwarz trainiert schon fleißig ihr Stimmchen. Juche!
Ich hasse Katzen, die zweite
Wenn der Tierarzt in die Pädagogik pfuscht …
Aus pädagogischer Sicht ist das Ganze natürlich ein Reinfall, war ja klar. Katze Schwarz mit ihrem, öhm, schlichten Gemüt wird daraus natürlich keine tiefergehenden Schlüsse ziehen, aber bei Katze Weiß bin ich mir da überhaupt nicht sicher.
Das könnte wirklich ins Auge gehen. Gut möglich, dass richtig harte Zeiten anbrechen. Oder sogar schon dabei sind, anzubrechen. Gruselige Vorstellung.
Armes schwarzes Katzentier.
Dabei war es im Grunde ganz einfach: Katze Schwarz frisst nicht gern allein. Und irgendwann hilft halt auch das Streicheln und Gutzureden der Menschenfrau nicht mehr. Nassfutter schmeckt einfach nicht, wenn Katze Weiß einem nicht den Napf unter der Nase leer schleckt.
Und außerdem ist es ja total ungerecht, dass Katze Weiß nachmittags immer Trockenfutter knuspern darf und Katze Schwarz bekommt nur doofes Nassfutter und darf nicht mal einen einzigen Haps vom Trockenfutter der Katze Weiß stibitzen.
Dass Katze Weiß nicht wirklich begeistert über ihre Struvit-Diät ist, wird dabei geflissentlich ignoriert. Katze Weiß ist Gourmet – was sie frisst, schmeckt. Und deshalb will Katze Schwarz das auch. Basta!
Es kommt, wie es kommen muss. Immer öfter vertrocknet ein Großteil der Nassfutterration im Napf, während Katze Schwarz jammernd an der Tür steht und raus will. Zu Katze Weiß und deren diätfuttergefülltem Napf.
Die Menschenfrau kauft sich durch sämtliche Futtersorten, doch irgendwann ist der Tag da, an dem das Nassfutter im Napf die Katze Schwarz nicht einmal mehr an den Futterplatz lockt.
„Pffff, ist mir doch egal, dass da das superdupertolle Nassfutter mit 120% Fleischanteil für 5 Euro pro Milligramm vor sich hingammelt“, denkt sie sich vermutlich, „wenn Katze Weiß Trockenfutter knuspern darf, will ich das auch!“
Aaargh!
Einen (!!) Tag später nach dieser Komplettverweigerung kommt vom Tierarzt die Entwarnung: Katze Weiß ist endlich struvitfrei und darf wieder normal fressen.
Katze Schwarz bekommt ihren Willen: Nassfutter mit Katze Weiß …
Doppel-Aaargh!
Klasse. Demnächst gibt’s wahrscheinlich Hungerstreik, weil ich nicht genügend Bällchen werfe …
Eine unendliche Geschichte
Katze Schwarz liebt Bällchen.
Stundenlang turnt das Katzentier in allerlei merkwürdigen Verrenkungen hinter dem Bällchen her.
Es gibt nur eine Sache, die Katze Schwarz mehr liebt als Bällchen: die Bällchen-Jagd. Je wilder, desto besser!
Wenn die Bällchen-Jagd starten soll, legt Katze Schwarz das Bällchen ab und wartet.
Die Menschenfrau wirft das Bällchen von der Küche quer durch den Flur ins Wohnzimmer.
Katze Schwarz hechtet hinterher, hat nur noch Augen für das Bällchen.
Verfehlt den Türrahmen um haaresbreite,
rast Katze Weiß gnadenlos über den Haufen –
und schnappt sich das Bällchen (möglichst noch im Fluge).
Bringt es – schwuppdiwupp – wieder zurück.
Spuckt es der Menschenfrau vor die Füße.
Bereit für die nächste Runde.
Nach dem zehnten Mal verliert die Menschenfrau allmählich die Lust.
Katze Weiß wirkt auch schon leicht gereizt.
Doch Katze Schwarz hat noch immer nicht genug.
Schleppt Bällchen an und spuckt es der Menschenfrau vor die Füße.
Oder in den Abwasch.
Oder auf die Zeitung.
Oder in die Brotdose – der Möglichkeiten sind viele, und Katze Schwarz testet sie alle.
Die Menschenfrau mag wirklich nicht mehr werfen.
Katze Schwarz will das nicht einsehen. Sie quengelt.
Wie kann die Menschenfrau das Bällchen übersehen!
DA! LIEGT! ES! DOCH!
Katze Schwarz jammert, drängelt, zetert und quäkt.
Sie zerrt an Hosenbein und Ärmel.
WIRF! sagt ihr Blick.
Katze Weiß nutzt die Gelegenheit, ihren reichlich derangierten Pelz aus der Gefahrenzone zu tragen und verzieht sich ins Kinderzimmer.
Die Menschenfrau wirft das Bällchen.
Katze Schwarz sitzt in der Küche und sieht dem kleinen Hüpfer hinterher.
Die Menschenfrau atmet auf – endlich mag auch das Katzentier nicht mehr – und widmet sich wieder dem Abwasch.
Katze Schwarz schlendert davon.
Sie muss nur schnell mal was holen:





