The early cat finds a gap in the bookshelf …

… welche sie natürlich selbst produziert hat.
Seit geraumer Weile ringe ich mit Katze Weiß um die unteren beiden Borde im schmalen Bücherregal neben dem Sofa. Die Fächer sind gerade so groß, dass meine Bücher in englischer Sprache mit Müh und Not und übereinander gestapelt ihren Platz finden. Katze Weiß findet, dass mindestens eines der Fächer ihr als Schlafplatz zur Verfügung zu stehen hat, weswegen sie dann und wann ganz gerne um- und vor allem aussortiert.
Ganz am Anfang, also bevor Katze Weiß zu uns kam, waren die Bücher sogar mal sortiert. Nach Autoren und Reihen und gelesen oder ungelesen. Nach dem zehnten oder elften Mal Neueinsortierens wurde es dem Menschenmann zu bunt und er hat sie einfach irgendwie hineingestapelt.
Da liegen sie nun also, meine englischen Bücher. Völlig unsortiert und tief traurig.
Dann und wann kommt Katze Weiß vorbei und zieht eins oder zwei davon heraus.
Ich räum die dann wieder rein und denke dabei: „Ach, das wolltest du doch eigentlich schon lange mal lesen.“
Damit soll es ein für alle mal vorbei sein! Ab heute wird nicht wieder schnöde zurück sortiert, nein, ab heute wird gelesen! Ich mache nämlich mit: I’m in English Challenge!
HA! Damit wird Katze Weiß im Leben nicht rechnen! Das erste (ungelesene) Buch, dass sie herauszupft, werde ich lesen und sie damit hoffentlich so weit irritieren, dass sie das nächste Buch erst im Februar herunterstößt.
Die Fortschritte der kombinierten Räum- und Leseaktion könnt ihr übrigens hier verfolgen.
Update vom 08.Januar

Die Buchauswahl ist buchstäblich gefallen. Ich stelle fest: Katze Weiß hat ganz offensichtlich einen reichlich schrägen Humor. Die Wahl fiel auf *trommelwirbel*

Victor Milan – From the depths

Das war ein reiner Nostalgie-Kauf. Denn es ist ein Star Trek-Roman. Meine Trekkie-Zeit liegt gefühlte Hundert Jahre hinter mir, und dementsprechend dümpelt das Buch schon ein paar Jährchen im Regal herum, ungelesen.
War ja sowas von klar, dass das passiert. Ich schiele auf den Stapel, in dem sich auch so schöne Dinge wie Terry Pratchett oder John Irving tummeln und habe Mühe, mein Seufzen zu unterdrücken. Aber gesagt ist gesagt. Mein Januar-Buch ist dann wohl ein Ausflug ins Star Trek-Universe. Na denn: Live long and prosper!

Ich hasse Katzen …

Suchaufgabe: Wo steckt die dicke Katze?

Warum nur müssen immer die dicksten Katzen in die kleinsten Lücken?!?
Und warum nur kann ich mir einfach nicht abgewöhnen, Schubladen offen zu lassen?!?
Und wie bekomme ich Katze Weiß da wieder raus?!?
Aaaargh!

Nur mal gucken

Der Menschenmann reagiert leicht gereizt auf den Satz: „Nur mal gucken.“
Dabei ist dieser Satz doch an sich ganz harmlos. Denn es steckt keinerlei weitere Verpflichtung oder Absichtserklärung dahinter, als eben jenes völlig unverbindliche „Gucken“.
Gerade er als Mann und daher optisch gepoltes Menschenwesen müsste doch Verständnis für dieses Ansinnen haben!
Hat er aber nicht.
Und alles nur, weil an jenem Tag die Menschenfrau diesen verhängnisvollen Satz sprach.
Damals, vor etwas mehr als drei Jahren.
Ihr seht: nachtragend ist er auch noch!

Das Ansinnen war natürlich vollkommen harmlos.
Es sollte nur ein kleiner Besuch werden.
Eben: Nur mal gucken.
Das nächste Kaufhaus war kilometerweit entfernt und es waren weder Schuhe, Tee noch Bücher involviert. Es konnte also keinesfalls teuer werden, selbst wenn es nicht – was aber vollkommen auszuschließen war – beim bloßen Anschauen bleiben sollte.

Der Menschenmann trug Skepsis zur Schau, stieg aber doch ins Auto. Steuerte souverän, doch mit zweifelnd gerunzelter Stirn ins Gewerbegebiet am Stadtrand.
„Die haben doch bestimmt zu, jetzt zwischen den Tagen!“, versuchte er ein letztes Mal auf dem Parkplatz die Menschenfrau umzustimmen.
„Nur mal gucken, Papa!“, raunzte die Menschentochter. Dem war nichts zuzufügen, und so folgte er schicksalsergeben.

Das Metalltor war geschlossen, ließ sich aber aufdrücken.
Ein Schild wies den Weg.
„Oh, Mama, ist die süß!“
Verzückt hockte die Menschentochter vor dem Draht, die Hände tief im Fell vergraben.
Doch die Menschenfrau blieb hart. „Nur mal gucken“ sprach sie, und sammelte die Familie wieder ein.
Auf dem Rückweg warf sie dem Menschenmann triumphierend ein „Siehst du: Nur mal gucken geht eben doch!“ an den Kopf.

Die Tatsachte, dass zwei Tage später die Katzen Schwarz und Weiß bei der Menschenfamilie einzogen, hat selbstverständlich rein gar nichts mit dem Gucken zu tun.
Aber erklärt das mal dem Menschenmann…

Eiskalt abserviert

Katze Schwarz steht an der Balkontür und schaut sehnsüchtig nach draußen. Vom Himmel rieseln sachte Schneeflocken und bedecken Tisch, Blumenkübel und Schirmständer mit ihrem weißen Tuch.
So verlockend unberührt. Es bringt Katze Schwarz schier um den Verstand. Die Menschenfrau hat Mitleid und lässt das sehnsüchtige Tier hinaus.
 
Katze Schwarz stürzt sich auf die Schneedecke und tapst ihre Spuren hinein. Sorgfältig wie ein Menschenkind platziert sie ihre Katzentapsen in jede Ecke. Schiebt den Schnee hierhin und dorthin.
Wühlt im Blumenkübel-Schnee.
Formt mit beiden Pfoten kleine Häufchen, die sie dann verzückt durch den Spalt im Boden nach unten wirft.
(Unsere Nachbarn von unten sind Kummer gewohnt)
 
Katze Weiß trottet gemächlich heran und stellt fest, dass Katze Schwarz Spaß hat.
Ohne sie! Welch frevelhaftes Tun! Katze Weiß möchte auch Spaß haben und hoppelt hurtig auf den Balkon. Gemeinsam schieben die Katzen Schwarz und Weiß Schneehäufchen durch die Gegend.
Schließlich hat Katze Weiß genug und setzt sich auf ihren Stuhl. Katze Schwarz turnt auf dem Tisch davor herum und schiebt eifrig mit den Pfoten kleine Schneehügel zusammen, die sie dann vor der Nase der Katze Weiß hinunterstubst. 
Katze Weiß beugt sich interessiert vor.
 
Klatsch! landet ein Schneehäufchen auf ihrem Kopf.
Und zack! hat Katze Schwarz eine mit der Pfote gewischt bekommen.
 
Wenn es um Schnee geht, versteht Katze Weiß einfach keinen Spaß …

Hundeleben

Eigentlich völlig off-topic für einen Katzenblog, und trotzdem kann ich nicht anders, als euch von Bandit zu erzählen. Mein Herz schlägt nämlich auch für Hunde und ganz ehrlich – wer könnte diesem hübschen Kerl widerstehen?
Leider ist es keine besonders fröhliche Geschichte…
Im September hatte Bandit einen Unfall – vor Schreck sprang er von einem Haufen gestapelter Baumstämme fast 4 Meter in die Tiefe. Was schon für eine Katze nicht ganz ungefährlich ist, war für den Schäferhund-Mix fast zuviel. Die Bänder in seinen Vorderläufen wurden so stark überdehnt, dass sie sein Gewicht nicht mehr tragen können. Bandit kann seitdem nicht mehr ohne Hilfe laufen.
Was das für einen aktiven Hund in seinen besten Jahren bedeutet, kann sich wohl jeder denken…
Die erste Zeit war schwer, für Bandit ebenso wie für seine Menschen. Zum „Gassigehen“ musste Bandit wie ein Koffer am Geschirr getragen werden, um überhaupt ein paar Schritte laufen zu können. Nicht einfach bei einem 25-Kilo-Hund!
Nachdem lange Zeit unklar blieb, ob Bandit je wieder würde laufen können, brachte ein Termin in einer Reha-Klinik einen Hoffnungsschimmer: Mit Orthesen könnte Bandit vielleicht wieder laufen lernen.

Bis dahin fuhr Bandit erstmal im Fahrrad-Anhänger oder Handwagen mit – und seine Menschen durften sich ein ums andere Mal anhören, dass ihr Hund es ja anscheinend ganz besonders gut hätte oder ganz offensichtlich einfach nur zu faul zum Laufen wäre. Ganz ehrlich Leute, wenn ihr jemanden seht, der einen Hund von einer Größe, die definitiv weit, weit entfernt von der einer Handtasche ist, im Wagen durch die Gegend schiebt, dann ist das mit Sicherheit kein Schoßhundchen, sondern ein krankes Tier. Und da ist ein Spruch wie „So gut hätte ich es auch gern“ irgendwie fehl am Platze.
 

Vor ein paar Tagen dann hat Bandit endlich seine Orthesen bekommen und kommt bisher gut damit klar. Das Anlegen klappt gut und er ist auch schon damit gelaufen, allerdings braucht er weiterhin eine stützende Hand am Geschirr.

Die Prognose der Tierärztin ist jedoch nur verhalten positiv: Bandit wird mit sehr viel Glück mit Hilfe der Orthesen teilweise regenerieren können, aber vermutlich wird eine OP nicht unumgänglich sein. Und auch nach einer solchen wird Bandit nicht wieder ganz hergestellt sein. Er wird immer eingeschränkt bleiben.

Bandit selbst scheint mehr Gefallen an den Orthesen als am Handwagen zu finden, trotzdem ernten seine Menschen viele ablehnende Blicke. Mancher wittert bei seinen „Stiefelchen“ wohl eine besonders perfide Form der Tierquälerei.
Daher sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen: die Orthesen helfen Bandit und sind mitnichten „modisches“ Accessoir.
Und natürlich läuft er darin ungelenkt – aber ohne würde er gar nicht laufen.

Menschen wie Bandits Besitzer machen sich schon genug Gedanken um das Schicksal ihres Hundes, lasst sie sich dabei nicht noch schlechter fühlen als sie es eh schon tun. Manchmal hilft eine ehrlich gestellte, neugierige Frage mehr als ein ablehnender Blick oder ein vermeintlich witztiger Spruch.