Traumörtchen

Treue Leser des Blogs wissen es vielleicht noch: Katze Weiß und das Katzenklo – das kann ein durchaus traumatisches Thema sein. Entgegen gängigen Empfehlungen, die da lauten „pro Katze ein eigenes Kistchen + 1 dazu“, teilen sich die Damen Schwarz und Weiß ihr Örtchen. Deshalb haben sie auch eine recht große Kiste, trotzdem gab es immer mal wieder zarte Hinweise, dass sie beide nicht ganz glücklich mit der Situation waren. Nichts Dramatisches, sie ließen nur dann und wann einen gewissen Eifer beim Verscharren des Geschäfts vermissen. Was bei einem Katzenklo mit Haube auch nicht weiter schlimm ist. Und dennoch: es gab Optimierungsbedarf!

Dem spielte nun der Zufall in die Hand: Die Menschenfrau stöbert ja gerne mal nach links und rechts, wenn der 14tägige Großeinkauf Katzenfutter im örtlichen Zoogeschäft ansteht. Sehr zum Leidwesen des Menschenmannes, aber das nur nebenbei. Einer dieser Stöbergänge führte nun letztens in die Ecke mit den Katzenkistchen. Und da stand es und wartete darauf, entdeckt zu werden: das Traumörtchen! Ein schickes, rotes Kistchen mit zarter weißer Haube, dessen großzügige, dreieckige Grundfläche Scharrvergnügen deluxe verhieß. Sogar der Menschenmann war spontan für den Kauf, und das will einiges heißen!

Das Kistchen war etwas unhandlich im Transport, entwickelte sich aber zu Hause sofort zum Herzensbrecher: Katze Weiß war verzückt! Keine zwei Sekunden, nachdem das Kistchen bei uns eingezogen war, war Katze Weiß auch eingezogen. Liebe auf dem ersten Blick! Schade nur, dass Katze Weiß offenbar eher eine Schlafhöhle im Sinn hatte … Zum Glück gelang es uns recht zügig, sie nicht nur davon zu überzeugen, dass die Traumhöhle auch als Traumkistchen zu gebrauchen ist, sondern auch davon, dass Katze Schwarz ebenso ihr Plätzchen darin finden kann.

Seitdem ist das Traumörtchen nun schon einge Zeit im Gebrauch – und die Damen Schwarz und Weiß scharren und wühlen darin, dass die Streu nur so durch die Gegend fliegt … 😀

Der Chefkoch empfiehlt: Hühnchen mit Spinat und Nudeln

Am letzten Wochenende war Heimtiermesse. Weil das Wetter noch nicht so dolle war und außerdem auch Tiere zu bestaunen waren (u.a. eine internationale Rassekatzenausstellung), sind wir da mal hingefahren.
Ich bin sonst eigentlich nicht so der Messetyp, aber das war schon spannend.
Da ich ja immer auf der Suche nach weiteren vernünftigen Futtersorten bin, habe ich mich an den Futterständen mal ein bißchen genauer umgeschaut. Um es gleich vorweg zu nehmen – fündig geworden bin ich nicht.
Der Trend Katzenfutter mit Gemüse vollzustopfen ist noch immer nicht zu vorbei, im Gegenteil, der neuste Schrei sind Apfelschnitze. 
Im Katzenfutter.
Klar. Macht Sinn.
Wer kennt das nicht, da sitzt man in der Küche und schneidet sich einen Apfel klein und dann kommt die Katze und klaut sich den einfach weg.
Ähnlich sinnig finde ich ja so tolle Dinge wie Tomatengelee oder Karottenstückchen, die gerne mal die Billig-Fraß-Futtersorten im Supermarkt aufpeppen sollen.
Einer der Verkäufer auf der Messe bekam wohl meine Skepsis mit und wollte mir ernsthaft weismachen, Katzen seien überwiegend Fleischfresser. Angesichts eines derartigen Sachverstandes haben wir uns dann lieber zurückgezogen.
Die Rassekatzenschau war ein kleines bißchen einseitig, aber das fiel eigentlich kaum auf. Die Maine Coon waren einfach göttlich, fast noch schöner als die norwegischen Waldkatzen. Daneben konnten wir noch Maine Coons, Birmas, Maine Coons, British Kurzhaar und natürlich Maine Coons bewundern. Erwähnte ich die Maine Coons bereits?
Selbstverständlich haben wir auch ein paar Kleinigkeiten besorgt – ein Bällchen mit Fußballmuster für Katze Schwarz und eine Angel mit Fell für Katze Weiß.
Und einen Kratzbaum. Denn davon kann man nie genug haben!
Wir haben ja nur vier Stück in der Wohnung stehen, da fällt ein fünfter ja fast überhaupt nicht auf …
Wir hatten zwar einige Mühe, einen Platz für das Teil zu finden, doch es hat sich gelohnt. Den Katzen Schwarz und Weiß gefällt er außerordentlich – Katze Weiß hat jetzt endlich auch eine Hängematte und Katze Schwarz macht es sich gern ganz oben bequem. Die Höhle findet Katze Weiß übrigens auch ganz prima, dabei waren die Kratzbaumhöhlen bisher die einzigen Orte, in die sie garantiert nicht reingekrochen ist. Wie man sieht, steht der Kratzbaum vor einem Fenster, was sicherlich mit dazu beigetragen hat, dass Katze Weiß und Katze Schwarz sofort sehr von dem Teil angetan waren.
Katze Schwarz findet übrigens auch das Bällchen, das da an der Seite herunter baumelt, sehr unterhaltsam. Ich persönlich warte ja auf den Tag, an dem mir das durchs offene Fenster um die Ohren fliegt, während ich auf dem Balkon die Sonne genieße, aber das wird wohl noch etwas dauern.
In unserer Tüte mit den Einkäufen waren übrigens auch einige Futterpröbchen. Womit wir wieder beim Thema wären. Falls jemand Interesse an einer Futterprobe Hühnchen mit Spinat und Nudeln hat, möge er sich bitte melden. Es ist zwar eine Katze drauf, aber ich bin sicher, notfalls eignet es sich auch hervorragend als Abendessen. Immerhin enthält es mind. 4% Huhn.
Das (getrocknete) Hühnchenfleisch (99,5% Huhn) mit Minze behalten wir hingegen selbst.
Bon appetit!

Eine Toilette für die Diva

Katze Weiß ist eine Diva.
Als Diva hat katz so ihre Launen …

Katze Schwarz kennt das schon.
Und läßt jede noch so ungewöhnliche Anwandlung der Katze Weiß geduldsam über sich ergehen.

Aber dass Katze Weiß nun plötzlich – nach jahrelang geteilter Örtlichkeit – auf einer eigenen Toilette besteht, dass will Katze Schwarz nicht so recht in den Kopf.

Der Menschenfamilie übrigens auch nicht.

Doch Katze Weiß ist eine Diva – Katze Weiß bekommt ihren Willen.
Und Katze Schwarz das Notfall-Urlaubs-Klo vom Dachboden.
Das ist klein und hat keinen Deckel, dafür aber einen aus Katzensicht unpraktischen Rand.
Macht nix, Katze Schwarz ist genügsam.
Dass ihre Örtlichkeit nur halb so groß ist wie die der Katze Weiß stört Katze Schwarz genau so wenig wie die gelegentlichen Teebeutel im Streu.
(Denn merke: es tut dem Menschenhirn nicht gut, ein Katzenklo dort aufzustellen, wo vor kurzem noch der Biomüll-Eimer stand…)

Die nächste Zeit verbringt die Menschenfrau gezwungenermaßen und mit sinkender Begeisterung damit, der Katze Schwarz den Zutritt zur Diven-Örtlichkeit zu verwehren und auf das kleine Kistchen zu verweisen.
Katze Schwarz hält sich dran. Meistens.
Katze Weiß ist zufrieden.

Einige Tage später:
Katze Schwarz scharrt im winzigen Notfall-Urlaubs-Klo in der Ecke unter der Spüle.
Die Streu verteilt sich gleichmäßig in der ganzen Küche…
Katze Weiß beobachtet sie interessiert und verschwindet in ihrem Luxus-Kistchen.
Scharrt ein paar Mal lustlos.
Die Menschenfrau fegt derweil die verteilte Streu auf.
Katze Weiß verlässt die eigene Örtlichkeit und steuert nonchalant das winzige Kistchen der Katze Schwarz an.

Katze Weiß ist eine Diva.
Katze Weiß hat beschlossen, dass sie ZWEI Toiletten braucht.

Die Menschenfrau hält davon wenig.
Und auch Katze Schwarz wird es nun zu bunt.
Von nun an ignoriert sie die Anwandlungen der Katze Weiß komplett und scharrt ganz nach Laune mal hier, mal dort.

Katze Weiß betrachtet das Treiben in ihren Kistchen sehr genau.

Die Menschenfrau beobachtet die Katze Weiß ebenso genau.

Katze Schwarz ignoriert sie beide.

Und das Wunder geschieht: Katze Weiß beschließt, dass Kistchen zum Teilen da sind.
Vorerst.

Schließlich ist Katze Weiß eine Diva.
Und eine echte Diva braucht ihr Publikum.

Urlaubsfreuden in schwarz-weiß (4)

Katze Schwarz ist – wie bereits erwähnt – ein Findelkind und hat vermutlich einige Zeit als wilde Katze draußen gelebt. Weswegen sie den Balkon heiß und innig liebt und im Ferienhaus die Vögel vor der Terasse sehr interessiert beim Sandbaden beobachtet. „Frühstück inklusive“ oder so mag sie wohl denken.

Das Grundstück, auf dem das Ferienhaus steht, ist natürlich nicht eingezäunt und die Familie sah Katze Schwarz schon in weiter Ferne entschwinden, daher hat sich die Menschenfrau was sehr Schlaues (so dachte sie) ausgedacht:

Eine Katzenleine* samt Geschirr muss her.

Gesagt getan, und bevor es in den Urlaub ging, hat die Menschenfrau fleißig mit Katze Schwarz geübt, das Teil an- und abzulegen. Abmachen ging irgendwie immer einfacher als anziehen, weiß auch nicht warum *räusper*

Am dritten Tag im Staate Dänemark soll es nun endlich losgehen – der erste echte Einsatz der Katzenleine!
Das Wetter ist nett, das Grundstück ruhig gelegen, die Katzen entspannt genug, um auf den Möbeln herumzuturnen – ideale Voraussetzungen, um einen kleinen Spaziergang zu wagen.

Mit stolzgeschwellter Brust legt die Menschenfrau der Katze das Teil an. Der Menschenmann runzelt zweifelnd die Stirn.
„Siehst du, wie brav sie sich das umlegen läßt!“ triumphiert die Frau.
Der Mann schweigt. Allein die Stirn trägt seine Meinung zur Schau.
Katze Schwarz sieht nicht glücklich aus im Geschirr.
Menschenfrau schnappt sich das Katzentier und maschiert nach draußen.
Menschenmann schaut stirnrunzelnd hinterher.
Menschenfrau verschwindet mit Katze Schwarz um die Ecke.
Es poltert.
Ein Schrei.
Katze Schwarz stürzt durch die Terrassentür und verschwindet wie der geölte Blitz unters Sofa.
Katze Weiß, bis eben im Tiefschlaf auf dem Sofa, stürzt hinterher. Sicher ist sicher.
Menschenfrau kommt wieder um die Ecke zurück. In der Hand eine Katzenleine. An dem ein Geschirr hängt. Leer.
Der Menschenmann grinst.

*(Ja, ich weiß. War dämlich. Egal. Hätte klappen können *trotzigguck*)