Bestellungen ans Universum

Ist euch das auch schon mal passiert? 
Ihr grübelt darüber nach, wie schön es doch wäre, wenn Ding xyz das eure wäre oder wie toll es  wäre, wenn Ereignis zyx einträfe – und schwupps! ist es auch schon geschehen?
Manchmal sind solche Sachen echt merkwürdig, finde ich.

Gestern lese ich während der Mittagspause im Bücherforum, dass eine Userin sich kätzischen Familienzuwachs zu ihren zwei Katzentieren dazu holen wird. Da freut man sich dann mit. Und wird ein wenig wehmütig.
Denn die Katzen Schwarz und Weiß waren ja schon groß, als wir sie aus dem Tierheim holten. Und es wäre durchaus schön, ein kleines Katzentier um sich zu haben.
Aber: die Wohnung ist mit den Katzen Schwarz und Weiß definitiv ausgelastet.
Die Nerven des Menschenmannes übrigens auch.
Also schnell mit der Userin mitgefreut und den Gedanken an Katzenzuwachs weit weggeschoben.
Abends dann hurtig ins Auto und ab nach Hause.
Rein ins Treppenhaus, ganz in Gedanken in den dritten Stock gestiefelt.
Vor unserer Wohnungstür erwarten mich die Stiefel der Tochter – natürlich wieder mitten auf der Fußmatte.
Daneben hat es sich eine Katze gemütlich gemacht.
Eine nicht mehr kleine, aber auch noch nicht ganz ausgewachsene Katze, nebenbei bemerkt.

Ich muss ganz schön blöd aus der Wäsche geguckt haben, das hat das Katzentier aber nicht weiter gestört. Die hat mich eher erwartungsvoll angesehen, ganz nach dem Motto: „Wird aber auch Zeit, dass du endlich kommst.“
Mein Mann macht die Tür auf, die Katze steht auf und will zu uns in die Wohnung. Alles ganz selbstverständlich und kein bißchen ängstlich. Die Katzen Schwarz und Weiß lungern zwischen den Beinen des leicht genervten Göttergatten und besehen sich den Neuankömmling deutlich zurückhaltender als dieser die beiden.
Bevor wir mitten auf der Türschwelle in einen Katzenkampf geraten, schiebe ich unseren Gast wieder auf die Fußmatte, schließe die Tür und lasse mir erzählen, warum auf unserer Fußmatte eine Katze sitzt, die offenbar glaubt, bei uns zu Hause zu sein.

Viel kann mein Mann nicht sagen – das Tier saß plötzlich da, eine halbe Stunde bevor ich nach Hause kam.
Vor einiger Zeit hatten wir draußen eine Katze beobachtet, die vielleicht das Tier auf unserer Matte war, aber wo sie hingehört, wußten wir nicht. Also beschließen wir, die Katze nach draußen zu bringen. Die Umgebung wird hoffentlich ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen und sie ihr richtiges Zuhause finden lassen.
Ich schnappe mir also das zutrauliche Katzentier und stiefle wieder nach unten. Die Katze sitzt vor der Haustür, guckt mich groß an und lässt durch nichts erkennen, ob sie weiß, wo sie hin muss.
Neben dem Haus ist der Hundetreff noch im vollen Gang, also beschließe ich, das Katzentier wieder mit nach oben zu nehmen.

Die Tochter ist begeistert und möchte das Tierchen am liebsten sofort adoptieren, der Mann wehrt sich mit Händen und Füßen gegen dieses Ansinnen.

Auch wenn es schwer fällt: er hat ja recht.

10 Minuten später ist der Hundetreff offenbar aufgelöst und ich trage die mittlerweile auch leicht genervte Katze wieder nach unten. (Knurrt das Tierchen mich doch tatsächlich an!)

Unten angekommen, trollt sich die Katze nun endlich doch gemächlich von dannen. Ich bleibe noch in der Tür stehen, weil ich sehen möchte, wo sie hinläuft, da stürzt auf einmal ein Mini-Spitz an mir vorbei, das aufgeregte Frauchen rennt hinterher und ruft sich die Seele aus dem Leib: „Nein, Fluffi, nicht zur Katze!“
„Upps“, denke ich noch bei mir, „ist der Hundetreff wohl doch noch nicht ganz vorbei“, da ist Fluffi im Eifer des Gefechtes auch schon an der Katze vorbei gelaufen.
Die bleibt kurz stehen, guckt – und hetzt im affentempo und mit imponierenden Sprüngen dem armen Hund hinter her!

Bevor es Fluffi jedoch an den Kragen geht, hat Frauchen ihn eingeholt und zieht ihn – jetzt an der Leine – wieder zur Wiese zurück.
Und die Katze sitzt schmollend unter dem Auto.

Und oben in der Wohnung schmollt die Tochter.
Sie hätte die Katze doch sooo gerne behalten.
Wo sie doch so gut zu uns gepasst hätte.

Sie war nämlich schwarz-weiß.

Nachtgespenster

Nachts.
Menschenfamilie schläft.
Katzentiere schlafen.
Himmlische Ruhe.

Rumpel, Rumpel.
Menschenfrau schrickt aus dem Schlaf.
Sitzt aufrecht im Bett und blinzelt schlaftrunken.
War da was?
Horcht.
Nichts. Himmlische Ruhe.
Menschenfrau legt sich wieder hin.
Dämmert langsam zurück in den Schlaf.

Rumpel. Rumpel.
Menschenfrau sitzt aufrecht im Bett.
Also doch!
Steht auf, geht zum Kleiderschrank.
Macht die Tür unter einigem Gerummse auf.
Menschenmann wacht auf.
Will wissen, was die Menschenfrau da macht, mitten in der Nacht.
Am Kleiderschrank.
Das fragt sich die Menschenfrau mittlerweile auch.
Denn: Himmlische Ruhe.
Keine Katze kommt aus dem Kleiderschrank.
Menschenfrau zuckt mit den Schultern, schließt den Schrank wieder und krabbelt zurück ins Bett.
War wohl doch nur ein Traum.
Kuschelt sich ins Kissen. Gähnt.
Gleitet langsam zurück in den …

… Rumpel, Rumpel. Rumpel!

WAAAH!
Menschenfrau knipst das Licht an und stapft zum Kleiderschrank.
Reißt die Tür auf.
Katze Weiß blinzelt ins helle Licht.
Steigt aus dem Kleiderschrank und verschwindet im Katzenkörbchen.

Katzenmysterien

Sollte mir das zu denken geben, dass Katze Schwarz ausgerechnet den Hexenhut vom letzten Fasching als Lieblingsschlafplatz auserkoren hat?